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Dennis auf dem Camino

Dennis auf dem Camino

Herzlich Willkommen auf meinem digitalen Reisetagebuch. Wie der ein oder andere vielleicht ja schon mitbekommen hat, werde ich mich auf eine etwas längere Reise begeben. Manche sagen, um zu Gott zu finden, andere sagen, um zu mir zu finden und andere denken, jetzt ist der Herr Leonidis ganz durchgeknallt. Nunja, für jemanden der sich sonst immer die Ziagretten mit dem Taxi liefern lässt oder einen Supermarkt in den letzten Jahren nur von der Onlinepräsenz her kennt, ist es vermutlich ein großer Schritt aufeinmal 40 Tage Urlaub ein zureichen um mit 11kg Marschgepäck eine 800km lange Pilgertour „ZUFUSS“ ab zu arbeiten.

Mein persönlicher Beweggrund, war aber eine interessante Unterhaltung aus der Vergangenheit. Da wurde mir mitgeteilt, das ein menschlicher Körper und sein dazugehöriger Geist, 66 Tage braucht um sich zu regenerieren. Jetzt sollte man wissen, das ich schon seit 2 Jahren vergeblich versuche mich zu regenerieren. 8 Jahre lang habe ich meinem Körper alles was nur ging zugemutet. 240 Stunden monatliche Arbeitszeit als selbstständiger, permanentes berufliches Reisen, somit leben aus der Reisetasche, Schichtdienst, ganz nebenbei noch die Verantwortung als selbstständiger und die Angst das man jederzeit krankheitsbedingt ausfallen kann und alles wie ein Kartenhaus zusammen bricht. Am besten fand ich aber meine Antwort auf das Problem: Wenn ich dann frei hatte, exzessive Partynächte als Ausgleich meiner wenigen freien Zeit zu betrachten. Alkohol, Zigaretten und wenig Schlaf, waren dann die fehlenden Zutaten um den Giftcocktail für Körper und Seele gänzlich ab zu runden. Ohne jetzt auf die daraus resultierenden Wehwehchen ein zu gehen, war mir somit schon länger klar, das was passieren muss.

Die Info mit den 66 Tagen, lies mich also hellhörig werden. Als ich dann überlegte, was ich denn bloß 66Tage machen kann, um meinen Körper und Geist zu entgiften, kam mir doch glatt mein Lieblings-Komiker in den Sinn, der ja mal ähnliche Probleme gehabt hat und dann eine auch für ihn sehr absurde Idee hatte. Hape Kerkeling „Ich bin dann mal weg“. Ich habe mir das Hörbuch gefühlte 100x angehört. Nie ganz bis zum Ende, sondern der Fokus war meist auf die ersten Kapitel gelegt. Immer wieder vor Augen geführt, wie ein „Komiker“, Lebemensch, Feuersternzeichen und nicht zu vergessen mega intelligenter Planetenbewohner auf die Idee kommt 800km zu wandern. Seien wir mal ehrlich, wandern war bis dato für mich wie Enten füttern ohne Brot und Enten. Ich verfolgte genau, wo er auf den ersten Etappen ins straucheln geriet, verglich es mit meinem sportlichen Fittnesslevel und hörte ganz genau hin, wann er fluchte und warum er nicht abbrach… Mit jedem mal anhören, wurde die Stimme in mir lauter ; Das mache ich auch! Ja ich brauch das ! Ja ich kann das auch! Und Ja, unglaublicher Weise will ich es auch! Ich will freiwillig 800km Zufuss laufen!
Hallllllleeeeluuuuliiiiaaaaa ;))